Cyberangriffe sind längst keine Seltenheit mehr – sie sind zu einer täglichen Bedrohung für Unternehmen weltweit geworden. Dennoch scheint es, als würden viele deutsche Firmen die Gefahr weiterhin unterschätzen. Obwohl es regelmäßig zu schwerwiegenden Vorfällen kommt, fehlt in vielen Organisationen ein tiefgreifendes Bewusstsein für IT-Sicherheit. Ein fehlender ganzheitlicher Ansatz kann jedoch schwerwiegende Konsequenzen haben – von finanziellen Schäden bis hin zum vollständigen Stillstand von Geschäftsprozessen.
Warum deutsche Unternehmen immer noch zu wenig tun
Während in vielen Ländern IT-Sicherheit längst als strategische Notwendigkeit betrachtet wird, herrscht in Deutschland oft eine abwartende Haltung. Die Gründe dafür sind vielfältig:
🔹 Kosten-Nutzen-Abwägung: Viele Unternehmen sehen Investitionen in Cybersecurity als Kostenfaktor an und nicht als notwendigen Schutz für ihre geschäftskritischen Prozesse. Besonders Mittelständler setzen auf Minimalmaßnahmen oder hoffen darauf, kein attraktives Ziel für Hacker zu sein.
🔹 Mangelndes Risikobewusstsein: Unternehmen sind sich der tatsächlichen Bedrohung oft nicht bewusst. Die Berichterstattung über Cyberangriffe nimmt zwar zu, doch viele Entscheider gehen davon aus, dass es vor allem große Konzerne trifft – ein gefährlicher Irrglaube. Tatsächlich geraten gerade mittelständische Unternehmen verstärkt ins Visier, weil sie oft über weniger ausgereifte Schutzmaßnahmen verfügen.
🔹 Fachkräftemangel: IT-Sicherheit ist komplex und erfordert spezialisierte Fachkräfte. Doch der Mangel an qualifiziertem Personal macht es vielen Unternehmen schwer, ein starkes Sicherheitskonzept umzusetzen und kontinuierlich zu verbessern.
🔹 Veraltete IT-Strukturen: In vielen deutschen Unternehmen sind noch immer veraltete Systeme im Einsatz, die nicht ausreichend gegen moderne Cyberangriffe gewappnet sind. Besonders in der Industrie und bei Kritischen Infrastrukturen (KRITIS) sind solche Systeme oft Jahrzehnte alt und lassen sich nicht ohne Weiteres modernisieren.
Die zunehmende Bedrohungslage
Die Zahl der Cyberangriffe nimmt stetig zu – und das mit steigender Komplexität. Laut aktuellen Berichten gab es 2024 so viele Cyberangriffe auf deutsche Unternehmen wie nie zuvor. Besonders besorgniserregend ist dabei die wachsende Professionalität der Angreifer. Die Zeiten, in denen es sich vor allem um einzelne Hacker handelte, sind vorbei. Heute stehen hinter vielen Angriffen gut organisierte Gruppen, die mit ausgefeilten Methoden vorgehen.
Ein Beispiel: Ransomware-Angriffe, bei denen Unternehmensdaten verschlüsselt und erst gegen Lösegeld wieder freigegeben werden, haben sich in den letzten Jahren massiv ausgeweitet. Laut einer Studie des Bundeskriminalamts (BKA) beliefen sich die Schäden durch Cyberkriminalität in Deutschland 2023 auf über 148 Milliarden Euro. Ein Großteil davon entfiel auf Ransomware-Attacken, die besonders perfide sind: Selbst wenn ein Unternehmen das geforderte Lösegeld zahlt, gibt es keine Garantie, dass die Daten tatsächlich entschlüsselt werden oder nicht bereits an Dritte verkauft wurden.
Ein weiteres wachsendes Problem sind Angriffe auf industrielle Steuerungssysteme (OT-Security). Mit der zunehmenden Vernetzung von Produktionsanlagen (Stichwort: Industrie 4.0) steigt auch die Angriffsfläche für Cyberkriminelle. In Deutschland hat es bereits Fälle gegeben, in denen komplette Produktionslinien durch Cyberangriffe lahmgelegt wurden. Ein Cyberangriff auf Thyssenkrupp führte beispielsweise dazu, dass bestimmte Anwendungen und Systeme vorübergehend vom Netz genommen werden mussten. Beim Batteriehersteller Varta waren fünf Produktionsbetriebe betroffen, und IT-Systeme sowie die Produktion mussten aus Sicherheitsgründen heruntergefahren werden.
Herkunft der Angriffe: Wer steckt dahinter?
Die Herkunft vieler Cyberangriffe lässt sich nicht immer eindeutig klären, doch Untersuchungen zeigen, dass ein erheblicher Teil aus Staaten wie China, Russland oder Nordkorea stammt. Hierbei handelt es sich nicht nur um wirtschaftskriminelle Gruppen, sondern teilweise auch um staatlich unterstützte Hacker, die gezielt Unternehmen und Behörden angreifen.
Ziel solcher Angriffe ist es oft nicht nur, Geld zu erpressen, sondern auch geistiges Eigentum zu stehlen oder ganze Infrastrukturen zu sabotieren. Besonders KRITIS-Unternehmen stehen im Fokus: Energieversorger, Wasserwerke oder Unternehmen aus dem Gesundheitssektor sind attraktive Ziele für Cyberangriffe, da sie für das Funktionieren der Gesellschaft essenziell sind.
Wie Unternehmen sich schützen können
Die Bedrohungslage ist ernst – doch es gibt effektive Maßnahmen, um sich zu schützen. Entscheidend ist ein mehrschichtiger Sicherheitsansatz, der technische, organisatorische und personelle Maßnahmen kombiniert. Dazu gehören unter anderem:
✅ Implementierung eines ISMS nach ISO 27001: Ein zertifiziertes Informationssicherheits-Managementsystem hilft Unternehmen dabei, ihre Sicherheitsstrategie strukturiert aufzubauen und kontinuierlich zu verbessern.
✅ Zero-Trust-Ansatz: Statt darauf zu vertrauen, dass interne Netzwerke sicher sind, sollte jedes Gerät und jeder Nutzer verifiziert werden.
✅ Regelmäßige Penetrationstests: Simulierte Angriffe helfen, Schwachstellen in Systemen frühzeitig zu erkennen und zu schließen.
✅ Security Awareness Trainings für Mitarbeiter: Viele Angriffe erfolgen über Phishing oder Social Engineering. Schulungen helfen, das Bewusstsein für Cyberrisiken zu schärfen.
✅ Einsatz moderner Sicherheitslösungen wie SECIRA©: Unsere Plattform SECIRA© bietet ein ganzheitliches Risikomanagement und hilft Unternehmen dabei, Bedrohungen zu erkennen, Maßnahmen zu priorisieren und sich proaktiv zu schützen.
Fazit: Es ist Zeit zum Handeln
Die Bedrohung durch Cyberangriffe wächst stetig – und deutsche Unternehmen müssen endlich darauf reagieren. Wer heute noch glaubt, dass IT-Sicherheit ein nachrangiges Thema ist, setzt sein Unternehmen einem erheblichen Risiko aus. Die Kosten für präventive Maßnahmen sind in der Regel weitaus geringer als die Kosten, die durch einen erfolgreichen Cyberangriff entstehen.
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